Jens Willers: Altersvorsorge in der Niedrigzinsphase – Immobilien als Option

„Die Rente ist sicher!“, dieser Satz hat sich wohl nicht nur in Jens Willers Kopf eingebrannt. Zu gut erinnern sich Jens Willers und viele andere Menschen an das Versprechen des damaligen Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, Norbert Blüm. Mit diesem Versprechen sorgte er zunächst im Wahlkampf 1986 und dann wiederholt im Oktober 1997 für hitzige Debatten im Bundestag. Damals sollte die Rentenreform durchgesetzt werden, welche die gestiegene Lebenserwartung der Deutschen und die geringe Geburtenrate berücksichtigen und ihre Folgen auf die Rente langfristig mildern sollte.

Jens Willers über dasDamoklesschwert Versorgungslücke

Schon damals beobachtete Jens Willers, dass Otto Normalbürger nur schwer zu überzeugen waren, dass die staatliche Rente die eigenen Bedürfnisse decken wird. Wer es sich leisten konnte, sorgte privat für seine Rentenvorsorge. Auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto bekamen Anleger 1997 noch knapp 3%. Damit lag die Verzinsung immerhin noch bis zu 1,5% über der Inflationsrate, erinnert sich Jens Willers. So konnte man nicht nur das Ersparte anhäufen, sondern nebenbei noch einen bescheidenen passiven Vermögensaufbau betreiben. Wer bereits Geld angespart hatte, konnte bei zehnjähriger Dauer mit 6% mit einem Festgeldkonto erwirtschaften. Theoretisch konnte man auch damals schon mit seinem Geld an den Börsenerfolgen großer Unternehmen teilhaben, merkt Jens Willers an. Allerdings zögerten die Deutschen, da das Risiko neben den anständigen Zinsen unattraktiv wirkte. Das waren damals die typischen Möglichkeiten, mit denen der sparsame deutsche Durchschnittsverdiener dafür sorgte, dass die Versorgungslücke im Alter nicht zu allzu groß ausfällt. Vorausgesetzt natürlich, dass die Gesundheit mitspielt.

Niedrigzinsen gegen Spareinlage

Heute gestaltet sich die Zinslage leider etwas anders, betont Jens Willers. Während die Inflation in den vergangenen 10 Jahren munter zwischen -0,4 und 2,5% pendelte, war die Zinskurve auf das Sparbuch eher eine flache Abfahrt. Die Zinsen auf das Ersparte fingen schon seit der Jahrtausendwende nur selten die Inflation ab. Auf Gewinne brauchte niemand zu hoffen. Seit einigen Jahren schlägt auch das vorher so beliebte, auf zehn Jahre festgelegte Geld im Sparbrief kaum mehr die Inflation.

Jens Willers macht das Problem deutlich: Der Sparer von heute steht vor der Problematik, dass sein angespartes Geld sich nicht, wie vor 20 Jahren, passiv vermehrt, sondern mit der Zeit an Wert verliert. Die Niedrigzinsphase ist folglich ein wahrer Vernichter für die Altersvorsorge. Über die Ursprünge und den Sinn oder Unsinn dieser Niedrigzinsphase mag es verschiedene Theorien und Meinungen geben, merkt Jens Willers an – Nur helfen diese Überlegungen dem Sparer nicht. Was also tun, um trotz der vermutlich mittelfristig nicht enden wollenden Niedrigzinsphase Vermögen für den Ruhestand aufzubauen?

Immobilien als Option

Jens Willers ist mit der Finanzsituation vertraut und erkennt in der Niedrigzinspolitik auch eine Chance. Die gesunkenen Zinsen betreffen nicht nur die Spareinlagen, sondern auch Kredite. Insbesondere Immobilienkredite profitieren vom sinkenden Zinsniveau, da die Bank durch den Gegenwert ein überschaubares Risiko eingeht und ihr Geld aktuell anderswo kaum günstiger anlegen kann. Die Immobilienpreise sind im vergangenen Jahrzehnt stark gestiegen und scheinen sich auf dem hohen Niveau zu etablieren, eventuell sogar noch zu steigern. Käufer können von dieser Wertsteigerung profitieren – und das weiß auch die Bank. Wer in einen steigenden Markt investiert, gibt der Bank mit der Immobilie einen Gegenwert, der mit der Zeit noch wertvoller wird. Großzügig werben die Banken also mit Zinsen um 1-2%.

Immobilien als Altersvorsorge? Das sollten Sie beachten:

Jens Willers weiß jedoch auch, dass Immobilien kein Selbstläufer sind und bestimmte Dinge beachtet werden müssen. Wer mit einem Mehrfamilienhaus für seine Rente vorsorgen möchte, der sollte sich unter anderem an der steigenden Nachfrage an kleinen Wohnungen für Singles oder kleine Familien mit 2-3 Zimmern orientieren, da sich diese auch langfristig gut vermieten lassen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Lage der Immobilie. Für Wohnungen in Hamburg beispielsweise findet man für den Stadtteil Othmarschen schneller (vernünftige) Mieter als in Wilhelmsburg. Als weitere empfehlenswerte Stadteile nennt Jens Willers in Hamburg:

  • Eimsbüttel
  • Winterhude
  • Bergedorf
  • HafenCity
  • Ottensen
  • Eppendorf
  • Harburg
  • Niendorf

Als eher unvorteilhaft stuft Jens Willers in Hamburg folgende Stadtteile ein:

  • Wilhelmsburg
  • Billstedt
  • Steilshoop
  • Veddel
  • Horn
  • Jenfeld
  • Mümmelmannsberg
  • Osdorf

Doch neben den richtigen Wohnungsgrößen und der Mikro- und Makrolage gilt es ein paar weitere grundlegende Dinge zu beachten, wie Jens Willers anmerkt: Um sich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen, sollte man unbedingt die Bausubstanz der Immobilie beurteilen lassen und zur Risikoeinschätzung die Rendite des Objekts berechnen. Und für den wahrscheinlichen Fall, dass Wohnungen bereits vermietet sind, sollten vorabdie Mietverträge überprüft werden. Nur auf diese Weise erfährt man, ob beispielsweise eine wirksame Schönheitsreparaturklausel vorliegt und wie hoch die hinterlegten Mietkautionen sind.

Wer diese grundlegenden Dinge beim Kauf einer Immobilie für die Altersvorsorge berücksichtig, der kann durchaus mit einem etwas ruhigeren Gewissen seinem Rentenalter entgegensehen.

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